Stadtteilerkundung Plittersdorf

Vom 19.10 – 23.10 haben 6 Kinder ihr Stadtteil Plittersdorf erkundet. Gemeinsam wurden Spielplätze besucht, ausprobiert und bewertet. Erkundungsgänge und Rallyes führten durch bekannte und unbekannte Teile des Stadtviertels. Vom Rhein bis in die Innenstadt von Godesberg gab es viel zu entdecken.



Am ersten Tag ging es über kleine und große Straßen zur Gotenschule. Auf diese Schule gehen alle Kinder, die am Projekt teilgenommen haben. Sie erzählten uns, wie sie zur Schule kommen – zu Fuß, mit dem Bus, mit dem Fahrrad, Roller oder im Auto der Eltern. Wir sahen uns die Schulwege an, besprachen die Sicherheit auf den Geh- und Radwegen und Besonderheiten, die auf den Schulwegen so passieren können. Für den Schulhof wünschen sich die Kinder weitere Spielgeräte – am liebsten eine Seilrutsche.
Nach dem Rundgang malten die Kinder  ihre Traumstraße. Fast alle möchten in einer autofreien Straße wohnen, wo es Platz gibt zum Spielen. Und alle möchten ein Baumhaus haben. Die Straße soll mit Grünflächen und Bäumen umgeben sein und einen Teich oder Bach wünschen sich die Kinder auch.



Am Dienstag führte uns eine Rallye über den Viktoria-Spielplatz in den alten Dorfkern von Plittersdorf. Von dort ging es an den Rhein, am Schaumburger Hof und der Villa Cahn vorbei bis zum Spielplatz im Leserpark. Dort hatten wir einen Schatz versteckt,  den die Kinder suchten. Alle freuten sich über die schönen Stifte, das kleine Notizbuch und den Spirografen.

An diesem Tag malten die Kinder ihren Traum-Spielplatz. Schaukel, große Klettergerüste mit Hängebrücken und Rutschen sowie eine Seilrutsche sind beliebte Spielgeräte. Karussells, Wippen und Wasser-Spielanlagen sind ebenfalls gern gesehen.



Tag 3 verbrachten wir im Deutschen Museum. Der Weg vom Haus der Familie, wo wir in dieser Woche unseren Stützpunkt hatten, führte uns über den  Friedhof in die Ahrstraße zum Deutschen Museum. Im Workshop erforschten wir unsere fünf Sinne und besuchten danach die Ausstellung über Video- und Computerspiele. Begeistert wurde der Fahrsimulator ausprobiert.
Im Anschluss sprachen wir über die Hobbies der Kinder und über ihre Freizeitaktivitäten. Die Kinder  machen gerne Sport wie Tischtennis, Tanzen, Fußball, Basketball und sogar Reiten. Es wird auch musiziert – Klavier, Gitarre, Schlagzeug. Die Kinder kannten einige der Vereine, an denen wir bei den Rundgängen schon vorbeigekommen waren. Sie hatten auch an Angeboten der Pfadfinder, vom Haus der Familie und von weiteren Organisationen teilgenommen. Malen, Basteln und Gestalten ist bei allen Kindern beliebt.



Am vierten Tag fuhren wir mit dem Bus in die Rheinaue. Schade, dass der große Spielplatz noch im Bau ist.  Aber er sah toll aus und alle Kinder wollen dort spielen, wenn er fertig ist.
Ersatz bot der kleinere Spielplatz mit der Seilrutsche. Von dort ging es zum Wasserfall, der leider nicht an war. Die Steine davor standen etwas unter Wasser und die Schuhe wurden nass. Wir fischten etwas Goldenes aus dem Wasser, was sich als gelber Plastikdeckel entpuppte. Und eine große Muschel.

Der Rückweg durch den Park bis zur Bushaltestelle war lang und es wurde entsprechend gejammert.  An dem Tag zeigte der Schrittzähler ca. 5500 Schritte, an anderen Tagen waren wir mehr gelaufen.

Mittags kamen der Jugendpfleger von Bad Godesberg, Herr Vieth und seine Kollegin Frau Kroos zu uns. Sie beantworteten die Fragen der Kinder. Was macht ein Jugendpfleger? Wann wird die Rutsche auf dem Viktoria-Spielplatz repariert? Warum gibt es in Plittersdorf kein Spielhaus oder Jugendzentrum? Besuchen Sie uns mal in der Gotenschule? Wie werden die Kinderrechte in Bonn umgesetzt? Nicht alle Antworten wurden so richtig verstanden, aber das die Rutsche auf dem Spielplatz repariert wird, darum wird Herr Vieth ich kümmern.


Der letzte Tag brachte uns in die Innenstadt von Bad Godesberg. Durch den Stadtpark ging es direkt auf die Burg zu und von dort ins Rathaus zum Bezirksbürgermeister. Auch er beantwortete geduldig die Fragen. Die Idee von einer Sprechstunde für Kinder und Jugendliche fand er toll, auch den Vorschlag, was man gegen Autos machen kann, die die Gehwege zuparken (unsere Idee: kleine Zettel mit freundlichen Hinweisen, doch bitte die Gehwege nicht als Parkplatz zu verwenden) an einem Aktionstag hinter die Scheibenwischer zu klemmen). Wo die Bürgermeisterkette ist, die die Bürgermeister von Bad Godesberg getragen haben, bevor der Stadtteil zu Bonn kam, wusste er allerdings nicht.

Es waren fünf vielseitige Tage, wir alle haben viel gesehen und gelernt. Danke an Malia, Luna, Pillip. Ilyas, Jood und Jenna fürs Mitmachen, für eure Ideen und euren Elan.

Danke an unser Förderorganisationen für dieses Projekt: Förderfonds Demokratie und Aktion Mensch.

Bilder: Kultur verbindet e.V.